Kurz nach-denken...

...über unsere Liebe zur Krankheit:

Im Herbst kommt regelmäßig die Zeit, wo viele Menschen sich scheinbar bei anderen anstecken oder durch eine kalten Luftzug oder ähnliches einen Infekt "zu bekommen" scheinen. Rüdiger Dahlke hingegen sagt völlig richtig und für jeden am eigenen Geist und Körper ausprobierbar, dass wir Krankheiten not-wendig machen, wenn wir bestimmte Entwicklungsaufgaben der Seele übersehen (wollen), weil wir lieber an unseren liebgewonnenen und eingefahrenen Lebens- und Denkweisen festhalten. Also (scheinbare) Sicherheit auf den gewohnten und ausgetretenen Pfaden wählen, als auf scheinbar unsicheren (weil nicht unserer Kontrolle unterworfenen und unbekannten) Pfaden unser Glück zu suchen. Zum Beispiel eine Grippe-Impfung gegen Er-Kältung wählen statt uns für heiße Themen in unserem Leben zu erwärmen. Aber wir wählen das Gegenteil dessen, was wir meinen. Denn in dieser Wahl liegt die Sicherheit und das Glück eben gerade nicht. Und wenn es beim ersten Mal nicht funktioniert, hoffen wir, dass vielleicht Mehr vom Gleichen dann doch noch hilft. Was für ein magisches Kinderdenken!

Ein häufig genutzter Trick des Egos zum Erhalten des "Suche, aber finde nicht" ist, dass wir Ursache und Wirkung verwechseln ohne es zu erkennen. Denn wenn z.B. eine Nebenhöhlenentzündung von kalter Luft und Radfahren kommen würde, müssten sie viel mehr Menschen viel regelmäßiger haben. Es haben aber nur bestimmte Menschen in einer bestimmten Lebensphase. Hingegen findet man bei allen Menschen mit diesem Symptom die Abneigung bzw. Weigerung gegen ein bestimmtes Lernthema im Leben (Näheres hierzu siehe bei Dahlke: "Krankheit als Symbol" und "Krankheit als Sprache der Seele"). Allein diese Wahrscheinlichkeitsbetrachtung könnte uns eines Besseren belehren. Allerdings wird das gewohnheitsmäßig bei uns nicht beachtet, geschweige denn zur Sprache gebracht.

Seit Robert Koch 1892 im Meinungsstreit gegen Max von Pettenkofer mehr Beachtung fand, obwohl letzterer nach Schlucken einer angeblich sicher infektiösen Menge von Cholera-Bakterien nicht erkrankte und damit widerlegte, dass ein Bakterium das letztendlich entscheidende Agens ist, gelten Krankheitserreger als Ursache und nicht als (Aus-)Wirkung von Krankheit. Dieser Irrglaube wird auch noch als Erfolg der Wissenschaft gefeiert, weil die konventionelle Medizin scheinbar Heilungen zu Wege bringt, da sie uns gleichzeitig glauben gemacht hat, das Verschwinden von Symptomen an einer Stelle sei Heilung. Dass an anderer Stelle des Körpers später andere Symptome stattdessen auftauchen, solange bis das geistige Lernthema in Form einer Änderung des Denkens und Lebenswandels stattgefunden hat, dafür ist die konventionelle Medizin blind und für uns alle ist dieser Glaube an Krankheitserreger ja auch bequem, da wir scheinbar nichts ändern müssen an unserem Tun und Denken.

Schließlich haben wir noch für jede Körperregion Spezialisten, die zwischen sich keinen Zusammenhang herstellen, vor allem nicht, wenn eine zeitliche Lücke zwischen den Symptomen liegt. Ein Kranker gilt bei uns sozusagen als Opfer eines Überfalls, nicht als Schöpfer einer selbst gemachten und nur durch konsequentes und lang andauerndes Negieren erzeugten Not-Wend(e)-igkeit. Und immer schlimmere Symptome im Laufe des Lebens gelten nicht als deutlich sichtbares Zeichen einer immer drängender werdenden Lernaufgabe, sondern als Selbstverständlichkeit im Alterungsprozess. Wie mittelalterlich unser Denken doch ist und wie magisch! Frühere Generationen hatten oft schon tiefere Einsichten in die im Hintergrund wahrhaft wirkenden Gesetze. Dank Technik können wir uns selbst noch etwas länger und gründlicher täuschen als es früher möglich war. Dennoch wird die Ent-Täuschung nur hinausgeschoben und dadurch um so größer ausfallen...

Also Achtung: Ein kalter Luftzug ist höchstens willkommener Anlass für die Symptomausprägung im Körper, aber nicht die Ursache. Also brauchen wir uns nicht davor zu schützen. Aber genau das will das Ego, weil es natürlich "weiß", dass so keine echte Vorbeugung geschieht und es Dich weiterhin in seinem Spiegelkabinett in die Irre führen kann.

Wir sollten uns also lieber davor schützen, nicht gewohnheitsmäßig Ursache und Wirkung zu verwechseln! Wir haben das derart mit der Muttermilch aufgesogen, dass es einige Achtsamkeit und Übung braucht, es wieder zu verlernen. Der "Kurs in Wundern" legt da ziemlich viel Wert darauf, eben weil es ein sehr mächtiger Mechanismus des Egos ist, der uns blind und machtlos hält, ohne dass wir es merken.


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