Kurz nach-denken...

...über innere (Un-)Ruhe:

Jetzt, wo ich das Leben erreicht habe, das ich mir immer erträumt habe (selbstbestimmt, naturnah, ruhig und doch beschäftigt), stelle ich fest, dass der Geist deswegen nicht automatisch ruhig und sorgenfrei ist. Man findet immer etwas, über das man sich Sorgen machen könnte - und sei es die Tatsache, dass das Leben so ruhig und glatt dahin läuft. Mit anderen Worten: Glück und innere Ruhe muss man erst mal aushalten können – wer hätte das gedacht! Das ist der typische Ego-Modus, der in uns allen funktioniert. Aber dadurch, dass er bei allen Menschen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen so eindeutig definiert und beobachtet werden kann, ist klar, dass es nicht an den Lebensumständen liegen kann, sondern ein Problem des Geistes ist, ein Wahn-Sinn eben.

Mittlerweile konnte ich drei Hauptgründe ausfindig machen, warum ich (und andere) selbst bei äußerlich günstigen Umständen immer noch nicht dauerhaft einen ruhigen Geist haben:


Eine scheinbar einfache Ausflucht wäre mehr Arbeiten, mehr Konsum, mehr Ablenkung, mehr..., mehr..., mehr... – sagt das Ego. Aber das habe ich und mit mir und vor mir schon viele Milliarden Menschen ausprobiert, da will ich nicht mehr hin, da ist nichts zu finden außer "Es ist nie genug!". Unsere Welt spiegelt uns ja so deutlich wie noch nie die Folgen dieser von innen getriebenen, unersättlichen Gier nach Mehr wider. Die meisten suchen, wo nichts zu finden ist. Eine Reise ohne Ziel. Eine Suche im Außen ohne die Chance, auch fündig zu werden.

Also beharrlich weiter üben und die Momente inneren Friedens immer weiter ausdehnen...! Die Ursachen (Schattenthemen) sind bei mir im Groben erlöst, jetzt heißt es für mich innerlich ankommen in dem neuen Zustand und sich an dieses Lebensgefühl gewöhnen, das sich so leicht anfühlt, dass man eigentlich fast nie das Gefühl hat zu arbeiten, schon gar nicht gegen Widerstände. Man tut alles gerne und daher fühlt es sich nicht wie Arbeit an. Welchen Merksatz habe ich früher noch gelernt: "Erst kommt die Arbeit, dann das Vergnügen!" Also wenn alles Vergnügen ist, was dann? Mein konditionierter Verstand ist ratlos und folgert: "...dann ist keine Arbeit getan!" Ein kleiner Wahn-Sinn eben, aber überwindbar, nur eine Frage des Übens und der Wiederholung.


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